Die Pandemie brach aus, die Innenstädte wurden lahm gelegt und Händler mit ihren Filialen alleine gelassen. Immer noch gab es viele Händler, die bis dato den Sprung ins Onlinegeschäft nicht wagten. Damit aber gerade die kleinen Händler, die unsere Städte so individuell und einzigartig gestalten, nicht dauerhaft verschwinden, brauchte es schnelle Hilfe.
Mit Kiezware.de haben wir damals als eine “Corono Soforthilfe für Händler” gezaubert. Händler, die keinen eigenen Onlineshop besaßen, konnten sich kostenlos anmelden und kinderleicht ihre Waren online verkaufen. Und Kunden konnten so weiterhin ihren Kiez, ihr Viertel unterstützen. Getreu dem Motto: “Support your local hero.”
Was sich heute beobachten lässt: Jene neuen Onlinehändler konzentrieren sich direkt nur auf Marktplätze. Vorne weg natürlich Amazon. “Eigener Onlineshop? Zu teuer.” Warum sich aber ein Investment in das eigene Unternehmen, in die eigene Marke, auszahlt, erfahren Sie hier.
Amazon: Die Sache mit der Moral
Klar, man kann Amazon aktuell schwer aus dem Weg gehen. Medial omnipräsent, das eigene Angebot wird immer weiter ausgebaut (sie zeigen neuerdings auch Live-Fußball) und ja, wenn man möchte, stolpert man über diverse Streiks wegen fragwürdiger Arbeitsbedingungen und ausgelassener Steuerzahlungen. Ob eine Onlinehändlerin heute bei Amazon ist, ist ein Stück weit auch zu einer moralischen Frage geworden.
Und dennoch: 2021 ist Amazon auch wieder der umsatzstärkste Onlineshop Deutschlands, mit einem Netto-Umsatz von sagenhaften 37,3 Milliarden Euro. Und es ist verlockend: ein vermeintlich unkomplizierter Einstieg ohne große Investition. Also einfach auf den Erfolgszug aufspringen und ein Stück vom Kuchen abhaben? Das Problem: Amazon gehört dieser Kuchen, für die meisten Händler bleiben nur die Krümel. Krümel, die der US-Marktplatz ganz gezielt auf die Teller verteilt.
Langfristige Markenarbeit und Kundenbeziehungen sehen anders aus
Denn Amazon bestimmt, wie die Produkte der Händler in Szene gesetzt werden. Ja, es gibt Markenshops, aber sie heben sich nicht voneinander ab. Damit bleiben Händler stets in einer diffusen Masse. Sie können (und sollen) sich nicht in die Köpfe und vor allem nicht in die Herzen ihrer Kundinnen spielen. Langfristige Markenarbeit und Kundenbeziehungen sehen anders aus. Selbst in einem Amazon Brand Shop können sie auf keine Brand Experience hoffen (jedenfalls nicht auf Ihre). Die Folge: Bei Amazon bekommen Sie mit Glück einen Haufen an Einzelkäufern und Retourenliebhabern, aber mit Sicherheit keinen einzigen Stammkunden. Die schlechte Nachricht: Mit diesem Prinzip ist Amazon nicht alleine.
Alle Online-Marktplätze bauen ihre eigene Marke, ihre Corporate Identity aus. Kundinnen sollen erkennen, wo sie sich gerade befinden und wiederkommen. Otto hat gerade eine Vielfalt-Kampagne gestartet, um für das große Sortiment zu werben. Otto wirbt für ihren Marktplatz, nicht für Sie als Händler. Ihre Markenpräsenz beschränkt sich auf einen kleinen Hyperlink und mit Glück einem kleinen Logo in der Produktbeschreibung – wenn Sie nicht nur Händler, sondern auch Hersteller sind. Als Mittelständler ist das der Tod auf Raten. Wie soll sich eine Markenbeziehung aufbauen? Am Ende bleibt der Preis hängen und ob Ihr Produkt rechtzeitig geliefert wurde.
Emotionen pur – mit dem eigenen Onlineshop
Mit einem eigenen Onlineshop bestimmen Sie die Brand Experience. Sie bestimmen die Farbwelt, die Typografie, die Bildwelt, den Einsatz von Videos, Filter-Funktionen, Chat-Features, den Checkout. Sie sind Herr (oder Frau) der Lage und können ihren Auftritt maximal emotional aufladen. Warum das wichtig ist? Menschen kaufen Emotionen, keine Produkte. Sie können sich als Händlerin, als Gründerin und vor allem als Mensch in Szene setzen. Wir sehnen uns nach Individualität, wir wollen keinen Einheitsbrei, wir wollen nicht eine Stadt voller Franchise-Ketten. Warum sollte das online anders sein?
Mit einem eigenen Onlineshop machen Sie aus Einmalkäufern Stammkunden. Sie können ihnen maßgeschneiderte Angebote machen, sie inspirieren mit einem eigenen Newsletter, mit Rabattaktionen, die zu ihrem bisherigen Kaufverhalten passen. Apropos kaufen: Und Sie bestimmen die Preise. Bei einem Marktplatz ändern diese sich plötzlich. Ebenso Provisionen. Und das schlimmste: Ihr Produkt läuft so gut auf Amazon, das Amazon kurzerhand entscheidet über seine Eigenmarke das Produkt zu kopieren und zu einem niedrigeren Preis weiter oben in der Such- und Trefferliste anzubieten. Unfair? Ein Fahrstuhl führt immer in beide Richtungen.
Ein Marktplatz voller Billig-Kopien
Ein weiterer Vorteil ihres eigenen Onlineshops ist das Umfeld. Ihr Produkt kann so hochwertig wie möglich sein, sobald es auf dem Marktplatz neben einem Billigprodukt konkurriert, verlieren Sie den Preiskampf. Und im Zweifel entscheidet der Preis (und gekaufte Kundenbewertungen). Eine andere Frage, die Sie sich stellen sollten: Möchte ich in einem Regal mit schlecht produzierten Produkten stehen? Denn sie färben auf Sie, Ihre Brand, Ihre Qualität ab. Harter Vergleich: Louis Vuitton wird auch nicht bei Lidl im Onlineshop verkauft.
Wenn Sie mit einem eigenen Onlineshop und einer erfolgreichen Kanal-Strategie punkten wollen, beraten wir Sie gerne. Stärken Sie jetzt Ihre Marke und bauen Sie ein dauerhaft erfolgreiches Onlinegeschäft auf.